Portfolio: Praktikum Organische Chemie 2[1]

In diesem vertiefendem Praktikum werden, aufbauend auf dem Grundpraktikum, weiterführendes Wissen und Fertigkeiten auf dem Gebiet der Organischen Synthese und Analytik vermittelt. Es stellt das arbeitsintensivste (die meisten SWS) Praktikum im Studiengang BTC dar. Nehmen Sie es auch daher nicht auf die leichte Schulter, für einen erfolgreichen Abschluss des Abschnittes OC2 müssen Sie nicht nur Ihr theoretisches Wissen unter Beweis stellen, sondern auch Ihre "handwerklichen" Fähigkeiten im Praktikum vervollkommnen. Prinzipiell teilt sich das Praktikum in zwei Teile ein:

Zum Einen wird eine Aufbausynthese durchgeführt, dass bedeutet Sie stellen einen Stoff dar, welcher der Ausgangsstoff für die nächste Synthese ist. Die Zahl der Synthesestufen richtet sich nach deren Schwierigkeit und Aufwand.

Zum Anderen werden mindestens fünf Einzelsynthesen durchgeführt. Diese sind im Normalfall spezielle Synthesen, welche besondere Arbeitstechniken vermitteln, sowohl in der Herstellung als auch in der Aufarbeitung.

Zum Praktikum gehören ein benoteter Vortrag über ein organisches Themengebiet, Kolloquien und natürlich ein ordentliches Laborjournal und Abschlussprotokoll.

Änderungen ab WS 2018:

-Ab dem WS werden die Protokolle zu den Einzelpräparaten zeitnah im Praktikum abgegeben. Bei mehr als drei offenen Präparaten, werden keine neuen Präparate ausgegeben. Das Abschlussprotokoll umfasst das/die Aufbaupräparate in einem Protokoll.

-Zu den Protokollen soll ebenso eine kurze Information zu dem Präparat gehören.

-Sie erhalten ein Edukt aus OC-1 (Studentenpräparat, Prüfen Sie es!). Stellen Sie eine kurze Literaturrecherche zu diesem Stoff an. Was kann man daraus herstellen, wozu kann er nützlich sein? Eine Einführung, wie die Form dieser kleinen Literaturrecherche aussehen soll, erhalten Sie im Seminar. Dies dient Ihrer Übung mit dem SciFinder (Recherche Datenbank). Nach einer Besprechung, werden Sie eine der Reaktionen selbst durchführen! Abgabe der Recherche muss mit Abgabe der daraus resultierenden Synthese erfolgen.

-Eines Ihrer festen Präparate wird nun mittels Elementaranalyse untersucht! Sie wählen es selbständig, unter den von Ihnen dargestellten Substanzen, aus. Es wird benotet, der Mittelwert der Abweichung aller untersuchten Elemente (CHNS) führt zur Note: bis 0,1% = 1,0; bis 0,2% = 2,0; ...Abweichungen größer 0,4% = 5,0.

FAQ:

0. Welche Vorrausetzungen müssen erbracht werden, damit das Praktikum beginnen kann?

Sie benötigen das Sicherheitszertifikat 2 (OC1 Praktikum), eine Matrikelbescheinigung für das laufende Semester, die Kaution, einen Kittel, das Laborjournal (fest gebunden) und die Sicherheitsbelehrung OC2. Schon kann es losgehen.

1. Woher stammen die Synthesevorschriften?

Es werden Standartvorschriften aus einschlägigen Praktikumsbüchern, Organic Synthesis, Hausvorschriften aber auch Literaturvorschriften, in den Sprachen Deutsch und Englisch ausgegeben.

2. Was sind typische "besondere Arbeitsvorschriften" und "spezielle Synthesen"?

Es werden zum Beispiel: einfachere Inertgassynthesen, Hydrierungen, Ozonolysen, Photochemische Reaktionen, Reaktionen mit Gasen, Arbeiten mit BuLi und ähnlichem, Reaktionen in der Mikrowelle, Arbeiten mit Diazomethan, Reaktionen mit dem Bioreaktor, Reaktionen unter Druck (Autoklaven, Q-Tube^TM), Kugelrohrdestillation, Säulenchromatographie, Chromatotron angeboten.

3. Welche Vor- und Nacharbeiten müssen zu den einzelnen Synthesen erbracht werden?

Oftmals müssen Vorarbeiten durchgeführt werden, zum Beispiel das Trocknen Lösungsmitteln oder Edukten, das Sekurieren von Glasgeräten usw. Selbstverständlich müssen Sie Ihren Syntheseerfolg auch überprüfen. Es stehen Ihnen diverse Methoden zur Verfügung u.a. auch NMR und IR-Spektroskopie und GC Analyse.

4. Wie hoch sind die Kosten für das Praktikum?

Das Praktikum ist für Sie kostenlos. Lediglich von Ihnen erzeugter Glasbruch muss bezahlt werden. Seit 01.07.2019 übernimmt das Studentenwerk keine Glasbruchrechungen mehr im Sinne einer Glasbruchversicherung. Diese ist eine politische Entscheidung und gilt für alle Universitäten in Thüringen. Sollten Sie damit unzufrieden sein, wenden Sie sich bitte an den politischen Vertreter Ihres Vertrauen.

Nach vollständiger Rückgabe der Geräte erhalten Sie die Kaution zurück, der Abschluss einer privaten Haftpflichtversicherung kann daher sehr sinnvoll sein.

5. Wie viel Studenten sind im Praktikum?

Das Praktikum fasst maximal 12 Studenten. Diese Größe ermöglicht Ihnen über den Tellerrand zu schauen und auch von den Synthesen Ihrer Kommilitonen zu lernen. Denn nicht jeder Student macht jeden Reaktionstyp. Im Regelfall kommt es nicht zu Doppelungen in den Synthesen!

6. Gibt es "Wunschpräparate"?

Stehen Ihre "Wünsche" im Einklang mit dem Praktikumskonzept und innerhalb der Möglichkeiten, kann dem gerne nachgegangen werden.

7. Wo und wann findet das Praktikum statt?

Immer im Wintersemester, im Chemiepraktikum des Heliosbaus.

8. Kann ich im Praktikum durchfallen?

Ja.

9. Welche Art von Praktikum ist es?

Es handelt sich um ein offenes Praktikum, welches Sie alleine durchführen. Somit können und sollen Sie sich Ihre Zeit selbst einteilen, aber Vorsicht: Herumbummeln und Lethargie führen schnell zu Punkt 8.

10. Welche Soft-Skills werden Vermittelt?

Wie in präparativen Praktika üblich lernen Sie, für sich selbst Verantwortung zu übernehmen, denn Sie bekommen nichts vorgesetzt! Das heißt, Sie müssen Ihre Versuche selbst planen, Chemikalien und Geräte rechtzeitig bestellen und einen Zeitplan erarbeiten/einhalten.

11. Wie gefährlich ist das Praktikum und was bedeutet das?

Das Praktikum birgt ein generelles nicht zu unterschätzendes Gefahrenpotential, welches durch Unwissen und Schlamperei drastisch erhöht wird. Da dies nicht nur die Sicherheit einer Person gefährdet, sondern die aller Praktikanten/Mitarbeiter im Haus, werden Verstöße rigoros geahndet, bis hin zum temporären oder dauerhaften Praktikumsausschluss.

12. Bin ich versichert?

"Alle Studierenden der Universität sind gesetzlich unfallversichert. Der Versicherungsschutz erstreckt sich auf Unfälle auf dem Hochschulgelände sowie auf dem Weg von der Wohnung dorthin und zurück, also auf alle Tätigkeiten, die in einem zeitlichen, örtlichen und ursächlichen Zusammenhang mit dem Besuch einer Thüringer Hochschule stehen."